Wenn Deutschland ein Team wäre

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Für diesen Beitrag hat sich der Autor vorgestellt, tatsächlich in einem großen Raum mit dem Team Deutschland zu sitzen, und sich dann die Frage zu stellen:

Was ist der Unterschied zwischen uns und einem richtig guten Team?

Dies ist die Antwort… 

Ach, wenn Deutschland nur ein Team wäre. Ich meine, nicht nur ein großes, und eines, dass nahezu alles bereitstellt, was man sich vorstellen kann, nein, ein richtig gutes Team.

Dann würden wir uns zusammensetzen, es gäbe keine Tabus und keine Diffamierungen.

Wir wären ein wahrhaft internationales Team. Wir wären kreativ und innovativ.
Vor allem würden wir uns genau überlegen, ob wir uns immer weitere Regeln und Kontrollen auferlegen. Wir würden merken, wenn es zu kompliziert wird und das entscheidende aus den Augen verlieren.

Natürlich liebe ich dieses Team. Es ein hilfsbereites Team. Viele engagieren sich ehrenamtlich. Die Mitglieder sind tüchtig, pünktlich und verlässlich. Viele Menschen kommen von weit her, um Teil dieses Teams zu sein.

Ach, wenn Deutschland ein richtig gutes Team wäre, würden wir uns um Vereinfachungen bemühen. Wir wären agil, wir würden alles über Bord werfen, was wir nicht unbedingt brauchen.

Wir würden über das wichtige sprechen. Das, was uns wirklich voranbringt. Wenn jemand über das Gendersternchen reden möchte, kann er das tun. In seiner Freizeit.
Ach, die Digitalisierung hätten wir schon vor Jahren abgeschlossen, weil wir uns nämlich nicht unnötig Arbeit machen wollen. Wir hätten besseres zu tun. Wenn uns jemand permanent Angst machen wollte, würden wir das hinterfragen. Weil Angst kann nützlich sein, oft spielt sich aber nur jemand auf.

Wenn ich nur einen Wunsch frei hätte, für mein Team wären es Vereinfachungen. Weniger Regelwerke, einfachere Steuergesetze, weniger Stufenpläne. Einfach einmal streichen und gut sein lassen. Das würde Energien freigeben.

Immer öfter höre ich den Ausspruch: „Wir müssen es einfach nur tun.“ Tun es dann aber nicht. Warum? Leute, Vereinfachung ist alles andere als einfach. Streichen von Komplexität bedeutet Abschied von Regeln. Das heißt weniger Sicherheit. Abschied bedeutet Angst. Angst bedeutet endlose Diskussion und Aufschieben. Und Aufschieben bringt weitere Komplexität. Nichts scheint schwieriger zu sein als Vereinfachungen herbeizuführen.

Kaum auszumalen, was aus Deutschland werden könnte, wären wir nur ein richtig gutes Team.