Einmal geimpft – zweimal gesund
Kürzlich war ich mit einem Freund Pizza essen. Am Eingang vom Restaurant wurden wir gefragt, ob wir einen Nachweis haben. Ich sagte: „Nein, aber einmal geimpft und zweimal gesund“. Schlauer Spruch, oder?
Wir mussten draußen Platz nehmen.
Neben uns saß ein Paar, das seine eigenen Tests mitgebracht hatte. Spannend. Wir warteten auf unsere Pizza, die beiden auf ihr Testergebnis. Nach 20 Minuten war klar, dass sie sich nicht unverzüglich in Quarantäne begeben mussten, sondern rein durften.
Während ich darüber nachdenke, ob schon irgendjemand mal nachgefragt hat, wie genau diese Tests eigentlich sind und mich frage, was wohl Camus zu dieser Absurdität sagen würde, bei einer Inzidenz von 5, fragt mich mein Freund (er ist der geimpfte von uns beiden), ob ich Angst vor Delta habe.
Delta? Nein, sage ich, wo ein Delta ist, ist das Epsilon nicht weit. Und überhaupt, das griechische Alphabet ist lang. Spätestens bei Pi und Rho haben wir eh den nächsten Lockdown. Also Pizza genießen, solange es geht.
Ob Camus mir zugestimmt hätte? Keine Ahnung.
Den vielleicht wichtigsten Sinn, den ich in der Coronakrise entdecken kann, ist, seine eigene Freiheit zu bewahren. Die beginnt beim eigenen Denken. Ich entscheide, was ich mitmache, oder nicht. Vielleicht werde ich so schnell kein Restaurant von innen sehen. OK, womöglich gibt’s ja bald den Lieferservice für die Bank im Park.
Apropos eigenes Denken: erst kürzlich sagte mir ein Unternehmer, dass die flexibelsten die Gewinner sein werden. Wie schon immer, übrigens. Der Wirt der hübschen Eckkneipe in der Nähe würde ihm Recht geben. Seine Kneipe ist nun ein Coronatestzentrum.
Die Flexibilität des eigenen Denkens bewahren, finde ich, war noch nie so schwierig, aber auch noch nie so wertvoll wie Heute. Die große Herausforderung dabei ist, sich nicht selbst verlieren – momentan gar nicht so einfach. In diesem Sinne, Euer Thomas
Viele Menschen sind verzweifelt und haben Angst. => Lesen Sie hier weiter