Die Rolle von Coaching im Change Management

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Ein Blick auf die Definitionen von Organisationsentwicklung (OE) und Change Management (CM) im Gabler Wirtschaftslexikon zeigt, dass beide nahezu identisch sind. In der Tat ergeben sich schon seit einiger Zeit bei Diskussionen mit Verantwortlichen in Unternehmen kaum noch Unterschiede. Trotz der getrennten historischen Wurzeln, Unternehmensberatung (CM) und universitäre Forschung (OE), scheinen sich die beiden Bereiche im Laufe der Jahre durch gegenseitige Inspiration und Austausch von Methodiken aneinander angeglichen zu haben. Auch die Personalentwicklung (PE) ist nicht stehengeblieben, hat ihr Instrumentarium verfeinert und ist nunmehr aus methodischer Sicht ebenso weitestgehend deckungsgleich mit OE und CM. Das ist kein Wunder, ist doch die Weiterentwicklung der Menschen zentrale Voraussetzung aller Veränderungsvorhaben in einer Organisation. Kurzum: OE, CM und PE haben sich aneinander angenähert. Die Terminologien und organisatorischen Zuständigkeiten mögen sich noch unterscheiden, inhaltlich und methodisch verfolgen sie jedoch das gleiche Ziel, Organisationen voranzubringen und an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen.

Die Beratungsformen

Während also die Grenzen zwischen diesen drei Bereiche verschmolzen sind, ist die Situation interessanterweise bei den Beratungsformen genau andersherum. Hier kristallisieren sich seit einiger Zeit vier Elemente aus, die sich immer weiter ausdifferenzieren und spezialisieren: Training, Consulting, Infotainment und Coaching. Während das Training einen Wissens- und Knowhowtransfer liefert, das Consulting eine Lösung entsprechend der Problemspezifikation erbringt, das Infotainment Wissen unterhaltsam vermittelt, dient das Coaching der Begleitung zu einer kreativen und individuell passgenauen Lösung. Durch diese Unterschiedlichkeit der Ergebnisse sind die Beratungsformen nicht substituierbar. Ein Zuviel oder Zuwenig bei einer kann nicht durch ein weniger oder mehr einer anderen ausgeglichen werden – genauso wie bei Vitaminen oder bei den Elementen des Periodensystems. Wer eine organisatorische Veränderung bewirken möchte, steht weniger vor der Entscheidung, ob OE, CM oder PE zum Einsatz kommen sollte – im Grunde sollten diese Bereiche nur an einem Strang ziehen – die spannendere Frage ist vielmehr, mit welchen dieser vier Beratungsformen beziehungsweise welchem Mix das Veränderungsvorhaben optimalerweise zu erreichen ist und ob diese intern erbracht werden können oder durch externe verstärkt werden sollten.

Coaching

Das Ergebnis von Coaching, die kreative und individuell passgenaue Lösung, spielt immer dann eine unverzichtbare Rolle, wenn eine Veränderung nicht an Consulting delegierbar ist, und auch nicht klar ist, welches Knowhow ein Training dazu vermitteln sollte. Beispielsweise sind kulturelle Veränderungen wie eine Weiterentwicklung der Führungskultur oder mehr Geschwindigkeit oder eine stärkere Kundenorientierung, Ziele, die von Führungskraft zu Führungskraft, von Mitarbeiter zu Mitarbeiter und von Team zu Team unterschiedlich herausfordernd wahrgenommen werden, je nachdem, wie weit die eigene Haltung von der angestrebten abweicht. Solche Veränderungen rufen nach individuell passgenauen Lösungen, also Coaching. Coaching kann die Grundmannschaft aufbauen, den Teamgeist stärken, Konflikte lösen, aus Distanz Nähe machen und vieles mehr. Ist die Veränderung dagegen delegierbar, kommt Consulting in Betracht und ein Training bietet sich an, wenn das erforderliche Knowhow bekannt ist.

Ich persönlich bin ein großer Anhänger von gemischten internen und externen Teams. Erst das bringt die wahre Leistung auf die Straße. Welches Mischungsverhältnis für Ihr Veränderungsvorhaben optimal ist, hängt von vielen Einflussfaktoren ab. Sprechen Sie uns an und lassen Sie uns das in einem persönlichen Gespräch diskutieren, Ihr Thomas Schulte.