Was vom Performance Management übrig bleibt …

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… wenn ein Unternehmen eine Mannschaft ist.

Von Thomas Schulte

Was wäre, wenn der Torwart einer Sportmannschaft nach gehaltenen Toren beurteilt und bezahlt wird, die Verteidiger nach der Anzahl gewonnener Zweikämpfe, das Mittelfeld nach der Anzahl gelungener Pässe und die Stürmer nach geschossenen Toren?

Kein Stürmer würde an den besser stehenden Kameraden abgeben. Kein Mittelfeldspieler vorne oder hinten aushelfen. Kein Verteidiger einem scheinbar aussichtslosen Ball hinterher rennen. Kein Torwart sich auf solch ein Chaos einlassen.

Keine Mannschaft würde das aushalten. Das Mannschaftsspiel käme zum Erliegen.

Unternehmen wie zum Beispiel Accenture, Microsoft, Deloitte und Adobe haben das erkannt und ihr Performance Management (PM) neu aufgestellt. Abgelöst wurden z.B. die Performance Ratings und der Vergleich zwischen den Mitarbeitern.

Wenn ein Unternehmen wirklich eine Mannschaft ist, kann sie auf traditionelles PM verzichten. Ja, sie muss es sogar.

Das duale Coachingprinzip

Sportmannschaften setzen auf zweifaches Coaching: Die Mannschaft wird als Ganzes gecoacht und die einzelnen Spieler individuell. Das Mannschaftscoaching verbessert das Miteinander. Das Individualcoaching orientiert sich an den in der Mannschaft vorhandenen individuellen Stärken und Schwächen. So lernen die Spieler füreinander einzutreten. Das ist das Entscheidende.

Wenn ein Unternehmen eine Mannschaft ist, ist PM überflüssig. Es geht nur noch um die stetige Verbesserung des Mannschaftsspiels für die Erreichung des nächsten herausfordernden Ziels.

Coachingstab

In Unternehmen agieren eine Vielzahl an „Spielern“, meist wesentlich mehr als in einer Sportmannschaft. Wenn die deutsche Nationalmannschaft von einem ganzen Stab an Coaches betreut wird (Jogi Löw ist nur der bekannteste unter ihnen), dann brauchen Unternehmen das ebenso. Nur eine gute Coaching-Mannschaft kann eine Unternehmens-Mannschaft coachen.

Dann tragen alle mehr Selbstverantwortung, unterstützen sich gegenseitig und richten ihre persönliche Weiterentwicklung am Gesamtziel aus.

Das lohnt sich. Ein gutes Mannschaftsspiel kann Wunder bewirken. Mehr Mannschaftsspiel führt zu mehr Toren (bzw. Umsatz), neuen, attraktiven und erfolgreichen Spielzügen (bzw. Innovation) und schnellerem Krisenhandling.