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In der Matrix knirscht es immer

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Trotz vieler neuer Trends, wie New Work, Holacracy oder Reeinventing, die Matrixorganisation ist in Unternehmen nicht unterzukriegen. Ich würde sogar behaupten: sie ist die am häufigsten anzutreffende Organisationsform. Aber so richtig beliebt scheint sie nicht zu sein, denn ich kenne kaum jemanden, der mit der Zusammenarbeit in seinem Unternehmen zufrieden ist, also gerade das, für dessen Optimierung die Matrix ja gerade geschaffen wurde.

Ich erlebe Reibungsverluste aller Art, beispielsweise Abschottung, Konflikte und Frustrationen. Genau das, was die Matrix besser machen soll, nämlich die Menschen zielgerichtet und flexibel miteinander arbeiten zu lassen, sie nicht in starren Hierarchien zu lähmen, scheint nicht so recht zu funktionieren. Die Matrixorganisation ist ein Motor, dem immer ein wenig Öl fehlt. Anstatt die Leistung auf die „Straße“ zu bringen, wird viel der Bewegungsenergie in Hitze umgewandelt. Die Maximalgeschwindigkeit bleibt ein theoretischer Wert. Natürlich versucht man die Matrix kontinuierlich zu verbessern, sprich zu reorganisieren, aber gefühlt wird das Knirschen nicht weniger.

Was also tun? Vielleicht sollte man sich noch einmal bewusst machen, warum die Matrix schwächelt. Das liegt an zwei Phänomenen: Mehrfachzuständigkeiten und knappen Ressourcen. Beides ist systemimmanent. Kaum ein Leistungsträger kann heutzutage nur einer Sache arbeiten. Man trägt Kundenverantwortung, Mitarbeiterverantwortung, Produktverantwortung, Projektverantwortung und/oder Umsatzverantwortung. Und so ist es in diesem Meer an Verantwortung kein Wunder, dass in einer Matrix jeder Mitarbeiter und jede Führungskraft mindestens zwei Vorgesetzte haben, einen disziplinarischen und einen funktionalen, meistens jedoch über diverse „dotted lines“ mehrere Quasi-Vorgesetzte. Außerdem erzwingt der Kostendruck, stets mit knappen Ressourcen zu arbeiten, sodass ein interner Wettbewerb entsteht.  Folglich mangelt es immer an Zeit und Budget. Man kann gar nicht allen „Meistern“ gerecht werden. In einer Matrix muss es also knirschen. Die Frage ist nur: wie kann man das Knirschen minimieren?

Auch wenn viele der neuen Trends es möglich erscheinen lassen, kenne ich keine bessere Organisationsform. Denn im Prinzip spiegelt die Matrix das Leben schlechthin wieder, mit all seinen Vernetzungen und Interdependenzen. Die Matrix versucht lediglich, die Realität bestmöglich abzubilden. Wo es prinzipiell nichts besseres gibt, kann es nur um die Fitness gehen, also nichts grundsätzlich anderes, oder moderner ausgedrückt, etwas disruptives, sondern, wenn man Fitness konsequent zu Ende denkt, ist eine einigermaßen funktionierende Matrix nichts anderes als eine große (und hoffentlich fitte) Mannschaft. Eine Mannschaft, die sich aus vielen fitten Teilmannschaften zusammensetzt. Mannschaften, die sich an den Verantwortlichkeiten ausrichten, die sich stetig neu finden und auch wieder auflösen und sich ihren Teamspirit immer wieder neu erarbeiten. Mannschaften, die die knappen Ressourcen bewusst dort einsetzen, wo sie der unternehmerischen Zielsetzung am besten dienen. Eine gute Matrixorganisation ist eine Mannschaft, die das Knirschen kontinuierlich minimiert, indem die Teams auch miteinander als Teams agieren. Man findet die Freiwilligkeit, persönliche Bedürfnisse zugunsten der übergeordneten Ziele zurückzustellen, man findet den Wunsch, sich stetig individuell und kollektiv weiterzuentwickeln und die Ziele permanent höherzusetzen, denn wer stehenbleibt, fällt unweigerlich zurück. Sehen Sie hier, wie Coaching dabei unterstützen kann: Die unschlagbare Organisation