Wir haben einen tollen Coachpool – wie viel Coaches darf ich Ihnen anbieten?

In unserem Blog in den Kategorien

Von Hans Peter Wimmer
Ich will hier meine Erfahrungen als Mitglied mehrerer Coach Pools bezüglich der Kontaktanbahnung Coach-Coachee beschreiben und ein alternatives Procedere vorstellen.

Ich erlebe sehr oft, dass ich als einer von zwei oder drei Coaches ein Kontaktgespräch mit einem potenziellen Coachee führe; meistens sind es drei Coaches „zur Auswahl“. Dieses Verfahren ist meiner Meinung nach für die Entscheidungsfindung des Coachees, wen er oder sie denn nun auswählen soll, relativ schwierig.

Gehen wir davon aus, dass vom Auftraggeber ohnehin nur die Coaches in die engere Wahl genommen werden, die die fachlichen und persönlichen Qualifikationen mitbringen. Dann geht es im Kennenlerngespräch um die „Chemie“, Sympathie oder den Geschmack. Mit anderen Worten, um Äußerlichkeiten und „Stimmigkeit“, zwischen den subjektiven Erwartungen des Coachees, wie ein Coach zu sein hat, und dem, wie der Coach nun tatsächlich ist. Aber führt die Auswahl des Coaches nach bestmöglicher Passung tatsächlich zu dem besten Coaching? Da habe ich meine Zweifel.

Ich denke, es geht jedoch um mehr. Ich vermute, dass ein Coachee, zumindest unbewusst, bei der Auswahl von zwei oder drei möglichen Coaches, einem Auswahlkriterium folgt, welches Antwort auf die Frage gibt: „ Wer ist mir am wenigsten gefährlich“. Wenn diese Hypothese zutrifft, wählt sich der Coachee, neben den äußerlichen Kriterien, möglicherweise die für ihn oder sie angenehmste, weil „ungefährlichste“ Person als „Reisebegleiter“ aus.

Mein Vorschlag ist: Der Coachee bekommt lediglich einen Coach, der ohnehin ja schon vom Auftraggeber „handverlesen“ ausgewählt wurde, vorgestellt. Wenn dieser Kontakt für den Coachee nicht voll überzeugend ist, dann wird ihm oder ihr ein zweiter potenzieller Coach vorgestellt. Der zweiten „Runde“ geht voraus eine Begründung des Coachees, die seinen oder ihren Wunsch nach dem Kennenlernen einer weiteren Person plausibilisiert.

Sollte auch dieser zweite Coach nicht den Vorstellungen des Coachees entsprechen, dann müssten die Verantwortlichen des Auftraggebers meiner Meinung nach andere Fragen stellen. Nämlich: Ist Coaching in diesem Fall wirklich das angemessene Mittel?