Von einem der auszog, Coach zu werden

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Von Thomas Schulte

Bald beginnt ein neues Jahr und einige Menschen mögen sich überlegen, ob sie ein Coaching in Anspruch nehmen, oder vielleicht sogar selbst den Beruf ergreifen. Vielleicht kann Ihnen mein Weg zum Coaching dazu eine Anregung geben.

Heutzutage wird Coaching in den Medien reichlich Aufmerksamkeit geschenkt. Zum Zeitpunkt meiner Berufswahl gab es Coaching nur im Sport, im Business war es noch unbekannt. So wurde ich zunächst Banker und ein paar Jahre später Unternehmensberater.

In dieser Zeit wollte trotz aller Leistungen ein Gefühl der Leere und Unzufriedenheit einfach nicht weichen. Etwas fehlte. Da war eine Sehnsucht, die ich nicht genau beschreiben konnte. Ich suchte nach etwas, das ich nicht kannte. Bewerbungen bei anderen Unternehmen brachten nicht viel, nur die Erkenntnis, dass es mir dort nicht besser ergehen würde.

Eines Tages wurde Coaching in meiner Unternehmensberatung als Führungsinstrument empfohlen. Dann wurden wir – ganz im Trend der Zeit – bei einem Kunden nicht als Consultants, sondern als Coaches vorgestellt. Es war faszinierend, Menschen und Organisationen dabei zu begleiten, ihre Potenziale zu nutzen und unabhängiger zu werden. Es erfasste mich ein bislang unbekannter Wissensdurst. Schließlich buchte ich auf eigene Kosten eine Coaching-Ausbildung.

Noch während dieser Ausbildung baute mein damaliger Arbeitgeber mehrere tausend Stellen ab. Mit einem Auflösungsvertrag hatte ich nicht gerechnet. Ich war geschockt und fasziniert zugleich. Das war die Gelegenheit. Nach einigen schlaflosen Nächten nahm ich das Angebot an.

Wer etwas erleben will, sollte Coach werden. Ich hatte keine Kunden und die waren auch nicht einfach zu bekommen. Zudem wollte ich Menschen in Organisationen coachen. Nur wie, wenn man erst mit mehreren Jahren Erfahrung in einen Coachpool aufgenommen wird? Und wie die Erfahrung sammeln, wenn man als Anfänger nicht in Unternehmen hineinkommt? Das klassische Henne-Ei-Problem bereitete mir immenses Kopfzerbrechen. Hier ging es nur in kleinen – meist unerwarteten – Schritten voran.

Zum Glück haben mich viele Menschen immer wieder unterstützt. Dafür bin ich sehr dankbar. Ein Coach gab mir einmal ein Gedicht von Rumi. Dort heißt es: „Ich weiß nicht, ob die Einheit, die ich suche, durch meine Mühen kommt, oder von meiner Resignation, oder von etwas ganz anderem, losgelöst von dem, was ich tue oder nicht tue.“ Der Volksmund sagt, wenn eine Tür zugeht, geht eine andere dafür auf. Meine persönliche Lehre: Gib niemals auf!

Heute, ungefähr zehn Jahre nach Beginn meiner Selbstständigkeit, begleitet meine Coaching-Firma, die Symbiont Group, Unternehmen und ihre Menschen dabei, mehr Mannschaftsspiel mit Leistung und Leichtigkeit zu erzielen. Das ist eine tolle Aufgabe, die meine Kollegen und mich jedes Mal aufs Neue begeistert.

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches und intensives Jahr 2016, viel Coaching und eine gute Mannschaft.