Fünf Schritte zu mehr Ehre und Ruhm in Organisationen

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Zur Motivation der Mitarbeiter setzen die meisten Organisationen auf Leistungsanreize wie beispielsweise Boni, Zielvereinbarungen, Dienstwägen und Titel. Ehre und Ruhm findet man in Organisationen so häufig wie Bernsteine am Strand. Das ist schade.

Denn diese beiden Motivatoren sind unwiderstehlich. Ein guter Freund ist in Not. Würden Sie ihm helfen? Mit Sicherheit. Die Schule Ihrer Kinder bittet Sie um tatkräftige Unterstützung für die Durchführung einer Spendenaktion. Wären Sie dabei? Bestimmt. Vielleicht würden Sie sogar eine Führungsrolle dabei einnehmen, wenn die Sache sonst nicht in Gang käme. Leistungsanreize spielen keine Rolle. Ein Dankeschön ist mehr als genug.

Oliver Kahn sagte 2001 in einem Interview: “Jeder war so an der Ehre gepackt, eine Topleistung zu bringen. Keiner wollte den Makel haben, zu den Spielern zu gehören, die sich als erste deutsche Mannschaft nicht für eine WM qualifiziert hat.“

Organisationen haben zwar keine WM, um wichtige Ziele wie etwa Marktanteile oder Innovation geht es aber allemal. Ehre und Ruhm könnten auch hier noch viel bewirken.

Dazu ein paar Tipps:

  1. Bitten Sie Ihre Mitarbeiter und Führungskräfte bei einem außergewöhnlichen „Leuchtturm“-Projekt mitzuwirken, etwa ein innovatives Produkt auf den Markt zu bringen oder eine ernste Krise zu überwinden. Jeder sollte mindestens an einem solchen Projekt beteiligt sein. Organisationen haben oft eine Fülle an Projekten, aber keine wirklich überlebenswichtigen.
  2. Geben Sie Ihren Mitarbeitern dabei eine wichtige Rolle. Die Bedeutung der Rolle sollte so bemessen sein, dass die Aufgabe (und damit das Unternehmen) ohne den Mitarbeiter scheitert.
  3. Schonen Sie Ihre Mitarbeiter nicht unnötig. Ermöglichen Sie ihnen an ihre Grenzen zu stoßen. Unterstützen Sie sie uneingeschränkt, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Reden Sie dazu vertraulich unter vier Augen mit Ihren Mitarbeitern.
  4. Lassen Sie die Beteiligten eine Mannschaft sein, die der gemeinsamen Sache verschworen ist und bei der sich alle uneingeschränkt unterstützen und gegenseitig füreinander eintreten. Verzichten Sie auf individuelle Leistungsanreize, die dem entgegenwirken.
  5. Geben Sie klares und regelmäßiges Feedback. Wenn im Sport Mannschaften antreten, ist das Ergebnis immer vollständig für alle sichtbar. Seien Sie genauso transparent mit Ihrer Mannschaft.

Als Ernest Shackleton Anfang des 20ten Jahrhunderts eine neue Mannschaft für eine Antarktisexpedition zusammenstellte, platzierte er folgende Anzeige: „Männer für eine gefährliche Expedition gesucht. Lausige Bezahlung, bittere Kälte und viele Stunden Dunkelheit. Überleben fraglich. Ehre und Anerkennung im Falle der Rückkehr.“

Er hatte mehr als 5000 Bewerber für sein 20 Mann starkes Team.